Mehr als nur ein Training

Assistenzhunde

PTBS-Assistenzhunde sind weder normale Hunde noch Therapiehunde.
PTBS-Assistenzhunde zählen wie LPF-Assistenzhunde, Blindenführhunde und Diabetikerwarnhunde zu den Assistenzhunden.
PTBS-Assistenzhunde werden speziell für die Einschränkungen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung ausgebildet.
Hierzu zählt ebenfalls das gesamte Spektrum der dissoziativen Störungen. PTBS-Assistenzhunde geben Hoffnung auf eine Zukunft!
Sie werden speziell für ihre Arbeit ausgewählt und über 18 bis 24 Monate ausgebildet, um Aufgaben auszuführen, die aktiv das Leben mit der
posttraumatischen Belastungsstörung erleichtern. Sie tragen dazu bei, die Einschränkungen im Alltag zu mindern und wieder ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum bildet als 1. Organisation in Europa seit 2008 in Deutschland PTBS-Assistenzhunde aus. PTBS-Assistenzhunde werden für Erwachsene ab 16 Jahren ausgebildet, sowohl in Fremdausbildung, als auch in Selbstausbildung. Aufgaben eines PTBS-Assistenzhundes wird individuell auf die Anforderungen und Einschränkungen für jeden Betroffenen ausgebildet. PTBS-Assistenzhunde lernen sowohl äußerliche Aufgaben, die für andere sichtbar sind, als auch verarbeitende Aufgaben, die für Außenstehende nicht sichtbar sind. Zu den verarbeitenden Aufgaben gehört das kognitive Verhalten. Das kognitive Verhalten verbindet die Techniken, die Betroffene in der Psychotherapie gelernt haben, mit den Kommandos des Hundes, die veranlassen bestimmtes Verhalten oder Gedankenmuster zu hinterfragen. Weiterhin gehört zu den verarbeitenden Aufgaben das natürliche Verhalten des Hundes. Das natürliche Verhalten des Hundes wird genutzt und gefördert. Ein Beispiel hierfür ist der Realitätscheck, in dem der Hund anzeigt, ob sich wirklich jemand im Raum befindet, wenn der Betroffene davor Angst hat: Ist dort niemand, bleibt der Hund ruhig. Ist dort jemand, wird der Hund neugierig hinschauen oder denjenigen begrüßen. Ebenfalls zu den verarbeitenden Aufgaben zählt das regulierende Verhalten des Hundes. Das regulierende Verhalten nutzt der Hund, um seinen Menschen mit einem Kommando auf ein bestimmtes Verhalten aufmerksam zu machen. Der Betroffene handelt daraufhin mit den in der Psychotherapie erlernten Techniken. Zeigt der Hund einen Flashback an, wendet der Partner die zuvor in der Psychotherapie erlernten Methoden zur Kontrolle von Flashbacks an. PTBS-Assistenzhunde lernen Sicherheit beim Öffnen von Türen zu geben, indem sie sich mit dem Blick nach hinten setzen, Distanz zu Fremden zu schaffen, auf Kommando zu bellen als Abschreckung, Licht in dunklen Räumen anzuschalten, Räume auf Einbrecher zu durchsuchen, an die Medikamente zu erinnern und zur Einnahme auffordern. Außerdem kann der PTBS-Assistenzhund lernen das Handy zu bringen, um in einer Krise Unterstützung anrufen zu können. Bei einer dissoziativen Fugue kann der PTBS-Assistenzhund lernen nach Hause oder zum Auto zu bringen. In Panikattacken und Dissoziationen kann der Assistenzhund im Geschäft zum Ausgang führen oder zu einer sicheren Sitzgelegenheit. Bei Bedarf kann der Assistenzhund lernen Flashbacks und Dissoziationen zu unterbrechen, bei Alpträumen Licht einzuschalten und durch seine Nähe bei Panik oder Flashbacks zu beruhigen.
Er kann lernen Verkäufern oder medizinischem Personal bei Dissoziation auf Kommando zu folgen, durch Menschenmengen zu führen und an Ecken vor zu gehen.

 Der FAS-Assistenzhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der Kinder begleitet, die durch das fetale Alkoholsyndrom stark
eingeschränkt sind. Er ist mehr als ein Therapiehund, der nur durch seine bloße Anwesenheit die Entwicklung fördert
und Freundschaft schenkt. Der FAS-Assistenzhund übernimmt gleichzeitig die Aufgabe eines Therapiehundes und die eines Assistenzhundes.
Da einige Symptome und Verhaltensweisen dem Autismus ähneln, wird der FAS-Assistenzhund ähnlich wie der Autismushund ausgebildet.
Diese beiden Assistenzhunde haben in der Reihe der Assistenzhunde eine Sonderstellung.
Klassisch arbeitet ein Assistenzhund immer für einen Menschen, denjenigen mit der Behinderung.

Da kein FAS-Betroffener die selben Symptome, in der selben Ausprägung, wie ein anderer hat, wird jeder FAS-Assistenzhund individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen ausgebildet. Zuerst durchläuft ein FAS-Assistenzhund die Grundausbildung und erlernt das richtige Verhalten und die Standards eines Assistenzhundes.
Im Anschluss mit einem Jahr beginnt die Ausbildung auf die individuell hilfreichen FAS-Assistenzhund Aufgaben.

Signalhunde übernehmen für ihren Partner die Hörfähigkeit und zeigen ihrem stark schwerhörigen oder gehörlosen Partner Geräusche in seiner Umgebung an. Signalhunde verändern das Leben eines gehörlosen oder stark schwerhörigen Erwachsenen oder Kindes auf vielen Ebenen. Gehörlosigkeit kann eine sehr isolierende und einsame Erkrankung sein. Aufgaben eines Signalhundes: Die Aufgaben eines Signalhundes werden individuell auf die Bedürfnisse eines Betroffenen abgestimmt. Zu den Aufgaben eines Signalhundes gehören das Anzeigen der Türklingel, des Weckers, des Telefons, des Küchentimers, des Rauchmelders, Weinen des Babys oder der Kinder, Rufen des Namens und auf heruntergefallene Gegenstände aufmerksam machen. Bei Kindern lernt ein Signalhund zusätzlich Nachrichten von den Eltern zu dem Kind zu bringen.

Ein LPF-Assistenzhund ist ein Assistenzhund, der einem Menschen hilft, der in der Mobilität eingeschränkt ist, sei es, weil er im Rollstuhl sitzt oder auf Krücken angewiesen ist. Jeder LPF-Assistenzhund erlernt individuell die Aufgaben, die seinem Partner helfen. LPF Assistenzhunde werden sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene ausgebildet. Je nach der individuellen Situation werden sie in Selbstausbildung oder Fremdausbildung ausgebildet. Aufgaben eines LPF-Assistenzhundes LPF-Assistenzhunde schalten das Licht an und aus, öffnen und schließen Türen, Schränke und Schubladen. Sie stützen ihren Partner beim Aufstehen, helfen beim An- und Ausziehen und heben heruntergefallene Gegenstände auf. LPF-Assistenzhunde tragen Objekte so lange, bis ihr Partner sie benötigt und geben sie direkt in die Hand ab. Auch empfindliche Gegenstände wie Brillen, Geldscheine, Zettel und EC-Karten werden von LPF- Assistenzhunden aufgehoben und gebracht. Der LPF-Assistenzhund holt die Geldbörse aus der Tasche am Rollstuhl und übergibt sie dem Kassierer. Ebenfalls kann er lernen die Waschmaschine ein- und auszuräumen und Artikel im Supermarkt auf Kommando aus den Regalen zu holen. Je nach Anforderung lernt der LPF-Assistenzhund an lockerer Leine neben dem Rollstuhl zu gehen, die Seiten auf Kommando zu wechseln, hinter dem Rollstuhl zu gehen oder dem Rollstuhl zu folgen. In der Wohnung kann er den Rollstuhl in einen anderen Raum bringen und das Ignorieren von Passanten oder anderen Hunden ist, wie bei allen anderen Assistenzhunden, selbstverständlich.

Demenz-Assistenzhunde unterstützen Demenzkranke und ihre Angehörigen in der Alltagsbewältigung.
Zusätzlich können sie die Sicherheit verbessern und für den Angehörigen Sorgen verringern. Sie helfen nicht nur dem Betroffenen, sondern auch dem Angehörigen direkt.
Demenz-Assistenzhunde helfen Betroffenen, die mit ihrem Angehörigen zu Hause leben. Häufig wird durch einen Demenz-Assistenzhund die Betreuung zu Hause möglich, so dass der Betroffene weiter zu Hause leben kann. Familien, die bereits einen Demenz-Assistenzhund haben, berichten, dass sich auch die Stimmung innerhalb der
Familie und die Kontakte zum Betroffenen durch den Assistenzhund verbessert haben. Die Ausbildung von Demenz-Assistenzhunden begann vor einigen Jahren in Israel und ist seit kurzem auch in Europa angekommen, über Großbritannien. Das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum ist die 1. Organisation in Deutschland, die
Demenz-Assistenzhunde für Betroffene und ihre Angehörigen ausbildet. Demenz-Assistenzhunde werden sowohl in Fremdausbildung, als auch in Selbstausbildung ausgebildet.
In Selbstausbildung bietet sich vor allem eine frühzeitige Ausbildung an, zu Anfang der Diagnose.

Aufgaben eines Demenz-Assistenzhundes werden individuell auf die Bedürfnisse eines Betroffenen und seines Angehörigen abgestimmt. Neigt der Erkrankte dazu unerlaubt die Wohnung verlassen zu wollen, kann der Assistenzhund lernen dieses dem Angehörigen sofort zu melden, indem er eine Glocke läutet, einen Notrufknopf drückt oder bellt.
Zusätzlich kann er dem Angehörigen im Haushalt helfen, indem er ihn bei der Hausarbeit unterstützt, den Müll einräumt und Gegenstände aufhebt und bringt.
Dem Betroffenen selber kann er Nähe und Wärme schenken und sorgt durch seine Anwesenheit und regelmäßige Spaziergänge für Routine. Zusätzlich hilft der Hund dabei,den Betroffenen zu ermuntern, aufzustehen und spazieren zu gehen.
Durch sein beständiges und gelassenes Verhalten vermittelt der Assistenzhund dem Betroffenen auch in verwirrenden Momenten, Geborgenheit und Ruhe.

Der Autismushund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der Kinder und Erwachsene aus dem Autismusspektrum begleitet.
Er ist mehr als ein Therapiehund, der nur durch seine bloße Anwesenheit die Entwicklung fördert und Freundschaft schenkt.
Der Autismushund übernimmt gleichzeitig die Aufgabe eines Therapiehundes und die eines Assistenzhundes:


Als Therapiehund kann er helfen, die Motorik und das Vokabular zu verbessern, Bindung zuzulassen und Kontakte zu fördern.
Als Assistenzhund übernimmt der Autismushund aktiv Aufgaben, um die Sicherheit zu gewährleisten.


Autismushunde sind nicht zu verwechseln mit dem Einsatz von Hunden in der tiergestützten Therapie.
Während Hunde im Rahmen der tiergestützten Therapie in Förderprogrammen für autistische Kinder eingesetzt werden und so die Motorik, sprachlichenFähigkeiten, Stressabbau und Kontaktaufnahme fördern, sind Autismushunde ausgebildete Assistenzhunde, die einem einzigen Autisten durch verschiedene erlernte Aufgaben helfen.